Die Kuno-App hat jetzt ein Lesefenster!

Tadaaaaaa: Das neue Lesefenster ist da! Unsere Kuno-App hat jetzt weitere Funktionen, die beim Lesen helfen – und hatte davor natürlich auch schon Einiges zu bieten. Auf unsere Lesefenster-Technologie sind wir aber schon ein bisschen stolz, denn sie ist zusammen mit Kindern im Sinne einer partizipativen Softwareentwicklung mit vielen Usability-Tests entstanden.

So funktioniert das Lesefenster:

  • Wenn du ein Wort antippst, wird es dir vorgelesen.
  • Wenn du lange tippst, startet das Lesefenster.
  • Du kannst Wörter antippen …
  • … oder mit dem Finger lesen.
  • In den Einstellungen kannst du die Lesehilfen auch ausschalten

Motivation: Warum Lesehilfen und Lesefenster?

Ihr kennt das bestimmt: Wenn Kinder anfangen zu lesen, dann müssen sie erstmal die Leserichtung entdecken, also von links nach rechts und von oben nach unten. Außerdem kennen sie oft einzelne Buchstaben nicht, und können dadurch das ganze Wort nicht entziffern. Oder das Wort ist einfach noch zu lang zum Entziffern.

Die Lesehilfen unterstützen dabei:

  • Das Lesefenster hat eine große Schrift.
  • Der Lesefokus ist gelb markiert, also das aktuelle Wort.
  • Ein Wort wird vorgelesen, wenn es angetippt oder mit dem Finger überstrichen wird (Lesetechnik Finger).
  • Druckschrift mit Silbenkennzeichnung unterstützt die Einheit Silbe als Einheit des Lesens.
  • Die Anlautschrift hilf beim Abruf der Graphem-Phonem-Korrespondenzen, als der Lautzuordnung zum Buchstaben, falls das Kind noch nicht alle Buchstaben sicher lautieren kann. Idealerweise solltet ihr die Anlautschrift wählen, die zur Fibel eures Kindes passt.

Tipps und Tricks:

  • Ihr könnt natürlich die Lesehilfen ausschalten, wenn das Kind doch alles selber lesen soll – oder sich zu viel vorlesen lässt. Das geht in den Einstellungen.
  • Alternativ könnt ihr auch das Thema ansprechen: Ziel der App ist das Lesenlernen. Das lernt man nicht, wenn man sich nur ständig alles vorlesen lässt.
  • Zur Differenzierung könnt ihr Druckschrift oder eine Anlautschrift wählen: Auch hier ist es hilfreich, mit dem Kind zu besprechen, wie viel Hilfe gewünscht wird, um gut lesen zu können.
  • Die gewählte Anlautschrift sollte zum Lehrgang in der Schule passen!

Was steckt dahinter?

Laut Studien sollen Kinder zum Lesenlernen mindestens Schriftgröße 14 nutzen (Dümig 2024, 27). Auf Tablet-Bildschirmen lässt sich diese Größe gut erreichen. Gerade für Leseanfänger ist es aber oft gut, nochmal größere Buchstaben zu haben und ablenkende sonstige Elemente im Leseprozess auszublenden. Daher öffnet sich das Lesefenster über dem Bild lagern mit einem weißen, sonst leeren Fenster. In großer Schrift wird dann der Text der Seite in Abschnitten angezeigt, um gerade Leseanfänger nicht mit unüberschaubarer Textmenge zu überfordern.

Damit die Kinder selbstgesteuert lesen können, gibt es die Vorlesefunktion: Tipps man ein Wort an, wird es vorgesprochen. Manche Kinder tippen dazu nur einzelne Wörter an. Manche wollen mit dem Finger den Text entlang fahren. Daher gibt es die zwei Lesemodi. Um ressourcensparend und offline arbeiten zu können, arbeitet die Vorlesefunktion mit einzelnen Sprachdateien, d.h. die Sprachausgabe wird nicht immer wieder neu generiert. Da menschliche Sprecherinnen oder Sprecher kaum so gleichförmig in Geschwindigkeit und Tonfall sprechen können wie eine synthetische Stimme, wurde letztere gewählt: Sonst ist es schwierig, die Tonausgabe an die Tippgeschwindigkeit der kleinen Lesenden anzupassen.

Viel Spaß!

Literatur:

Dümig, P. (2024): Wissenschaftliche Empfehlung zum Thema Schriftarten und Textverständnis im Kontext von Legasthenie. In: BVL LEDY, 3, 21-27.

Reber, K. (2025): Lust auf Lesen – Spaß am Sprechen: das digitale Leseabenteuer „Kuno taucht ab“. In: Praxis Sprache 2, 112-117.

Reber, K./Schiefele, Ch. (2025): Leseabenteuer für alle: Mit der App „Kuno taucht ab“ zum Lesen motivieren. In: Deutsch differenziert, 46.

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